Mittwoch, 29. Februar 2012

Folge 14: Das maskuline Kreuz mit der Fastenzeit

Wussten Sie eigentlich, dass wir in einer ganz besonderen Zeit sind? Eine Zeit, in der sich in erster Linie Frauen an die guten Vorsätze von Silvester erinnern und merken, dass sie nicht einen einzigen Vorsatz gehalten haben. Und weil das so ist und weil gerade zufällig der Fasching zu Ende gegangen ist, wo es eh mehr als unzüchtig und viel zu sündig zuging, ist es die beste Gelegenheit einfach mal inne zu halten, Buße zu tun und mit dem „Autofasten“, also mit dem Verzicht auf Annehmlichkeiten, zu beginnen. Und genau das tun die Frauen auch dann. Zu Beginn mit vollem Elan wird Gemüse geschält und verkocht, wird Wasser zum Lieblingsgetränk deklariert, aber der Elan schwindet – und zwar schnell. Die Laune wird mieser und dann schauen sie ihren Männern jedes Wurstbrot eifersüchtig in den Mund, kommentieren jeden Gang zum Bierholen mit einem erniedrigenden Kopfschütteln, das Mann sagen soll: „Du bist sooooo schlecht!“ Und irgendwie fängt Mann dann an, sich tatsächlich schlecht zu fühlen. Nicht aus diesem Grund, sondern aus Liebe zu der Partnerin und mit aller Gültigkeit in der Stimme sagt er dann: „Schatz, ich unterstütze dich in der schweren Zeit der Enthaltsamkeit nicht nur moralisch, sondern verzichte, so wie du!“ Waren es im Christentum die gebotene Enthaltung von Fleischspeisen und Tanzveranstaltungen, sind es nun Annehmlichkeiten, die man entsagen muss. Als Mann ist das ja leicht, denn vieles tun wir ja nicht, weil es uns so viel Spaß macht, sondern weil wir gezwungen sind. Alkohol trinken zum Beispiel. Kein Mann will einen Bierbauch, aber trotzdem trinkt man Bier. Da ist es doch nur logisch, dass es andere Dinge geben muss, die Mann zum Trinken von kalorienreichen Dickmachern zwingen. Antwort: Der weibliche Gruppenzwang! Ein Likörchen hier, ein Spritzino da, ein Sektchen zur Feier des Tages, ein winziges Schlückchen für den Kreislauf. Das ganze garniert mit einen Augenaufschlag in Richtung Mann: „Kannst du mal die Flasche öffnen?! (Du starker Held, ohne den nix wäre mit dem kühlen, quasi heilenden Nass)“ Und schon ist Mann gebauchpinselt und dem Zwang erlegen, diesen Sieg gegen den Flaschenkorken zusammen mit den Initiatorinnen zu feiern. Die Sünde, das zeigt dieses Beispiel und hat auch das Christentum schnell erkannt, war und ist die Frau. Und die Sünde ist eine Annehmlichkeit, stimmt´s? Fragt sich jetzt nur, warum die körperliche Liebe, ja, ich meine Sex, nie erwähnt wird, bei den Dingen, die zu den Annehmlichkeiten zählen. Ach ja, ich vergaß: Der Selbsterhaltungstrieb und der genetische Zwang zur Fortpflanzung. Zu diesem Zwecke selbstredend ohne Kondom, sonst funktioniert es ja nicht.
Bild: Stefan Bayer/pixelio.de

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